Rheinlandpokal

Janine im Tor hielt, was es zu halten gab

Mittwoch, 22. September 2010

 

JSG Osterspai - MSG Werlau                                1 : 4   (0 : 1)

 

Das Los im diesjährigen Rheinlandpokal bescherte uns gleich in der ersten Runde einen der vermutlich größten Anwärter auf den Pokalsieg, die MSG Werlau. Werlau spielt mit einem 9er-Team in der dafür zugelassenen höchsten Klasse - der Bezirksliga - und ist gespickt mit Spielern aus der Rheinlandauswahl. Spielerisch war gegen diese starke Mannschaft nicht bei zu kommen. Also mussten wir auf unsere alten Tugenden setzen und versuchen, dem Gegner den Schneid ab zu kaufen. Wir versuchten dies durch massive Manndeckung der beiden Sturmspitzen, ein laufstarkes Mittelfeld und blitzschnelles Konterspiel.

 

Drei gute Chancen für unseren spielstarken Gegner konnten wir in der ersten Hälfte nicht verhindern. Zwei Mal reagierte Janine im Tor überragend, einmal verzog die Gästestürmerin. Die 0:1-Führung für Werlau zur Halbzeit fiel so denkbar knapp aus und resultierte zudem noch aus einem unglücklichen Eigentor. Es war aber nicht so, dass wir uns vor dem eigenen Gehäuse verbarrikadierten. Immer wieder blitzte unsere Gefährlichkeit im Konterspiel auf und meist fehlte nur das Quäntchen Cleverness beim Überspielen des Liberos der Gäste. 

 

Aufgrund des knappen Ergebnisses glaubten unsere Spielerinnen fest an die Möglichkeit, das Spiel noch zu drehen. Alle unsere Mädchen spielten in den ersten 40 Minuten nahe der Leistung der letzt jährigen Pokalendrunde. In den folgenden 25 Minuten der zweiten Halbzeit legte man dann noch ein Schippchen drauf. Wie gut hätte uns jetzt eine nur in Normalform zur Verfügung stehende Tatjana (pausierte wegen Bänderverletzung) im Sturm getan – was wäre möglich gewesen?

 

Aber es gab kein Grund zum Klagen. Alle eingesetzten Spielerinnen (darunter eine D-Juniorin und 5 C-Juniorinnen) forderten dem klassenhöheren Gegner alles ab. Ein Ausrufezeichen setzte kurz nach der Halbzeit ausgerechnet unsere Jüngste. Die Bogenlampe von Sarina aus 25 Metern klatschte auf die Torlatte und von dort zurück ins Spielfeld. Des einen Pech ist des anderen Glück. Direkt im Gegenzug konnte Werlau auf 2:0 erhöhen.

 

Spiel entschieden? Nicht für unser Team! Mit einem Zuckerpässchen entblößte Sabine die Abwehr der Gäste und Damaris verkürzte für uns auf 1:2. Ein kleiner Schock für die Gäste, die für kurze Zeit das Spiel aus der Hand gaben. Hätten wir hier nachlegen können, wäre an diesem Tag vielleicht noch mehr möglich gewesen. Aber Werlau fand wieder zurück in die Partie, übernahm die Regie und nutzte jetzt unser offensiveres Spiel mit einem eigenen Konter zum 1:3. Das 1:4 war dann nur die Folge eines Alles oder Nichts unserer Mannschaft, die sich an diesem Tag wirklich großartig gegen einen super Gegner schlug.

 

Dies war nach Aufnahme des Spielbetriebes im Sommer 2007 und 12 Siegen in Folge die erste Heimniederlage im Kreis- oder Rheinland-Pokalwettbewerb. Zwar können wir den Vorjahreserfolg mit dem Titelgewinn im Rheinland jetzt nicht wiederholen, aber allein die Tatsache, dass wir gerade im Rheinlandpokal in den vergangenen Jahren unter anderem den Regionalliganachwuchs des 1. FFC Montabaur und des TuS Ahrbach zuhause bezwingen konnten zeigt, wozu unser im Vergleich zum jeweiligen Gegner meist viel jüngerer Kader in der Lage ist. Es spielten: Janine Dupont, Wanda Walkowiak, Sabine Schlaadt, Denise Dupont, Elena Daniel, Marla Stadtfeld, Sabrina Niehaus, Sarina Niggemann, Netta Lemes und Damaris Wolf.