R H E I N L A N D P O K A L

3. RUNDE

Wieder eine solide und souveräne Leistung von Feli

Sonntag, 3. November 2013

 

FSG Osterspai   -   1. FFC Montabaur II                            1 : 3   (1 : 2)

  

Das Spiel hätte auch kippen können.

 

Eine Sensation war unser 3:1-Sieg in der zweiten Runde des Rheinland-Pokals vor etwas mehr als einem Monat gegen den ehemaligen Regionalligisten TuS Ahrbach, der nach Abwanderungen von Spielerinnen jetzt permanenten Personalnotstand hat. Dass wir nun gegen die Regionalligareserve des 1. FFC, derzeit Vierter der Rheinlandliga nur 1:3 verloren und bis fünf Minuten vor Schluss Gegner und gegnerischen Trainer nervös machten, zeigt vor allem Folgendes: Es ist nicht alles Gold was glänzt. Die „Zweite“ des FFC führt in ihrem Verein ein Schattendasein. Auf die zu Saisonbeginn versprochenen neuen Trikots wartet man heute noch; der Spielerkader ergibt sich zum Spieltag jeweils erst spät nach Bekanntgabe des „Bedarfs der Ersten“. Das Team stand nach der Saison 2010/2011 mit 60 Punkten und 131:2 Toren als Aufsteiger in die Rheinlandliga fest – doch die Mannschaft wurde abgemeldet. Übrigens genehmigte man seitens des FVR dieser Mannschaft in der vorigen Saison den Start in Bezirksliga Ost. Normalerweiseg hätte das Team in der Kreisklasse starten müssen. Einen direkten Aufstieg vorausgesetzt, würde die Mannschaft heute also gemeinsam mit uns in der Bezirksliga Ost spielen. Es stellt sich die Frage, ob dann Spielerinnen den Aufwand treiben würden, in Montabaur zu trainieren, oder lieber in der gleich klassigen Heimatmannschaft geblieben wären.

 

Der Große hat eine größere Lobby, er frisst Teile des Kleinen, bis es keine Kleinen mehr gibt. Dann sterben auch die Etablierten, und das.auf hohem Niveau: HSV – FCR Duisburg – SC07 Bad Neuenahr. Auf Kreisebene musste in dieser Saison mangels Vereinen das Experiment Bezirksklasse Rhein-Lahn wieder eingestellt werden. Möglicherweise ein erstes Zeichen. Tauscht man bei der heutigen Begegnung im Rheinlandpokal die zum Saisonbeginn zu unserem jetzigen Gegner gewechselte Dilan gedanklich in unsere Elf zurück, wäre unsere wiederum stark ersatzgeschwächte FSG jetzt wahrscheinlich eine Runde weiter. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert, seine Lehren muss jeder selbst ziehen und Reisende soll man und werden wir nicht aufhalten. Das herzliche Willkommen unseres Teams gegenüber unserer ehemaligen Mittelfeldstrategin zeigt aber auch, dass der eingeschlagene Weg keine Einbahnstraße sein muss. Dass wir dennoch mit einem Kader, bestehend aus zehn Feldspielerinnen, zwei Torhütern und weiteren zwei verletzten und eigentlich nicht einsatzfähigen Spielerinnen dem großen FFC alles abverlangten, zeigt das großartige Herzblut, das in unserem Team steckt. Nach einem schön heraus gespielten Treffer des Favoriten in der 15. Minute zum 0:1, zog der 1. FFC in der 21. Minute durch ein Gastgeschenk schier uneinholbar auf 0:2 davon. Wir verzichteten nach wie vor auf eine direkte „Manndeckung“ unserer fremdelnden Dilan, gingen noch früher in die Zweikämpfe und wurden im Spiel nach vorn mutiger. In der 43. Minute erntete das Team den Lohn seiner ungeheuren Laufbereitschaft. Verena verwandelte einen an Yvette (diesmal wieder im Sturm) verschuldeten Strafstoß.

 

Die zweite Hälfte gestalteten wir noch offener. Montabaur warf noch zwei frische Kräfte ins Geschehen. Wir wollten angesichts der in der nächsten Woche weiter gehenden Meisterschaft einen Einsatz angeschlagener Spielerinnen nicht riskieren und spielten zunächst unverändert weiter, ehe Lisa kurz vor Schluss die verletzte Desi ersetzte. Yvette hatte nach zwei Kontern und großartigen Zuspielen von Desi sowie Denise den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils nur knapp. Der Gästetrainer wurde lauter und lauter. Zu diesem Zeitpunkt der Ausgleich – alles wäre möglich gewesen. Natürlich hatten auch wir Glück. Dilan testete mit einem Kracher die Standfestigkeit unseres rechten Pfostens, bevor ein Strafstoß der Gäste in der 85. Minute dem FFC das Weiterkommen sicherte. Ein Bombenspiel unseres Teams. Diese Leistung, dieser Ehrgeiz in der Meisterschaft – und wir könnten mindestens drei Plätze besser stehen. Es spielten: Janine Dupont, Leslie Facklam, Feli Stork. Lenny Schreiner, Jojo Klein. Kathy Hewel, Annika Heymann Denise Dupont, Verena Weidung, Yvette Fox, Desi Reintgen, Lisa Facklam und Petra Schmelzer.

2. RUNDE

Janine - unsere Jüngste war die Ruhe in Person

Sonntag, 29. September 2013

 

FSG Osterspai   -   TuS Ahrbach I                                        3 : 1   (2 : 1)

  

Rhein-Zeitung berichtet von einer faustdicken Überraschung

 

Fünfzehn Spielerinnen standen auf dem Spielbericht der FSG im Pokalspiel gegen den TuS Ahrbach. Aber wie sah die Wirklichkeit aus? Felicitas Stork spielte mit Erkältung neunzig Minuten durch. Svenja Zielinski spielte nach Verletzungspause statt der anvisierten Halbzeit neunzig Minuten durch. Norina Tönges, für die gesamte Saison aufgrund von Bandscheibenproblemen abgemeldet, stand als Teammitglied auf dem Spielbericht, konnte jedoch keinesfalls eingreifen. Julia Schmidt, ebenso verletzungsbedingt nur als Zuschauer anwesend, sprang kurzfristig ein, da eine Spielerin erst kurz nach Anpfiff antreten konnte, und lieh sich Schuhe und Schienbeinschützer zusammen. Katharina Hewel, löste Julia nach einer Viertelstunde ab und spielte mit bereits drei Sätzen morgendlichem Bezirksliga-Volleyball in den Knochen bis zum Abpfiff durch. Petra Schmelzer, Torwart, sprang in der 35. Minuten für die verletzt ausscheidende Lisa Facklam in der nahezu unbekannten Rolle als Feldspieler ein. Petra selbst wiederum musste in der 60. Minute nach einem unglücklichen Zusammenstoß das Feld verlassen. Ersatz: Ute Lisges, Ü40 und mit einer mittelschweren Achillessehnenverletzung für die letzte halbe Stunde aktiv.

 

Was machte es schon, angesichts dieser Ausgangslage, dass im Pokalspiel mit Ahrbach ein Rheinlandligist, in der Vorsaison noch Regionalligist, im Kamper Rheinstadion antrat? Viele, die der gastgebenden Mannschaft nahestehen, gaben nach dem Spiel zu: „Ich dachte, wir kriegen eine richtige Packung.“ Die Situation schien wie gemacht für ein sportliches Desaster. Aber vielleicht war genau das der Grund, warum am Ende dieser Sieg heraussprang. Denn endlich lief und kämpfte jede Einzelne, als ging es um ihr Leben. Die Unterstützung untereinander war großartig – kein Vergleich zu dem Auftreten in der vergangenen Woche. Von Beginn an zündete die Ansage: „Wir geben keinen Ball verloren, wir kämpfen um jeden Zentimeter.“

 

Überraschend war vor allem, dass wir in der ersten Halbzeit auch spielerisch gegen den klassenhöheren Gegner mithalten konnten. Die Abwehr agierte in allen Teilen kompromisslos. Und wenn sich nur eine hauchdünne Chance bot, das Spiel schnell nach vorne zu treiben, wurde diese auch genutzt durch unser Mittelfeld und Angriff genutzt. So bereits in der 12. Minute, als Desi auf der linken Seite frei gespielt wurde, zwei Gegnerinnen wie Pylonen stehenließ und zum 1:0 vollstreckte. Ahrbach antwortete mit wütenden Angriffen, die meist über ihre linke Seite vorgetragen wurden. Schnell hatte sich aber unser Team auf diesen Umstand eingestellt und erstickte durch Verschieben die Gefahr im Keim. Der Rheinlandligist kam dennoch zum Ausgleich, jedoch benötigte er hierzu schon eine Standartsituation, einen scharf getretenen Freistoß in der 28. Minute. Gerne reißt in solchen Momenten der Faden im Spiel. Nicht aber gegen den heutigen Gegner. Völlig unbeeindruckt und ohne Bruch im Spielfluss nahm die FSG das Heft wieder in die Hand und erspielte sich zwei großartige Möglichkeiten. Während Verena in der 33. Minute noch knapp scheiterte, machte Desi kurzen Prozess und ließ dem gegnerischen Keeper mit der Picke keine Chance (36.). Mit diesem Ergebnis wechselte man die Seiten.

 

Die zweiten 45 Minuten begannen die Westerwälderinnen mit enormem Druck auf unser Tor. Unsere Abwehr litt unter Dauerbeschäftigung. Die FSG kam minutenweise nicht aus der Gefahrenzone, an Entlastungsangriffe war zu dieser Zeit überhaupt nicht zu denken. Nicht mit Glück, sondern mit enormem Einsatz und konsequenten Nachrücken auf abgewehrte Bälle überstanden wir auch diese starke Viertelstunde der Gäste. Die heute im Tor spielende Janine erledigte das, was wirklich einmal auf das Gehäuse kam mit tollem Stellungsspiel. Wir konnten das Spiel und damit die Gefahr ab der 60. Minute jetzt wieder weiter vom Tor fernhalten. Die Abwehr baute sich Mitte der eigenen Hälfte auf und machte zusammen mit dem Mittelfeld die Räume für Ahrbach so eng, dass diese die Kontrolle über das Spiel wieder verloren. Zwar konnten unsererseits auch keine Akzente im Angriff gesetzt werden, doch das ständige Nachsetzen unserer Spielerinnen machte unseren Gegner zusehends mürbe. Die Überraschung: Nicht wir wurden müde sondern der TuS. Lange mussten wir warten. Doch dann kam der Auftritt von Verena. Zielstrebig zog sie in die gegnerische Hälfte, umkurvte noch ein Gegnerin, um dann in der 79. Minute aus gut 25 Metern den zu weit vor dem Tor stehenden Keeper mit einem echten Kracher zu überraschen. Der Clou war perfekt – TuS Ahrbach aus dem Rheinlandpokal hinaus katapultiert. Die großartigen Sieger: Janine Dupont, Yvette Fox, Jojo Klein, Lenny Schreiner, Lisa Facklam, Feli Stork, Julia Schmidt, Svenja Zielinski, Kathy Hewel, Petra Schmelzer, Verena Weidung, Leslie Facklam, Desi Reintgen und Ute Lisges. 

1. RUNDE FREILOS